Kollege Automatisierung
TRESONUS_Prozessautomatisierung_Marc_Hugger

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Halbwissen korrigiert mit Vergleichen

Automatisierung und Unternehmen, das passt eigentlich so gut zusammen – und doch tun sich Unternehmer so schwer damit, Automatisierung zu akzeptieren. Bei den einen überwiegt eine ungenaue Vorstellung dessen, was Automatisierung ist: nur neue Kosten für eine neue Technologie. Bei den anderen erzeugt der Gedanke an die Durchführung puren Stress: wo starten, wie planen? Dabei verhält es sich mit der Automatisierung wie mit der alten TV-Show „Knoff-hoff“: Mit etwas Erklärung und Moderation weicht die Skepsis dem Staunen.

Aktuell sehen sich Unternehmen vielen Herausforderungen ausgesetzt: Da sind zum Beispiel die Energiekrise und die Inflation. Die Zeichen stehen eher auf Kostenbremse als auf Ausgaben. Gleichzeitig kämpfen Unternehmen mit dem Fachkräftemangel. So muss mancherorts steigendes Arbeitsvolumen von weniger Personal gestemmt werden. Bei der Suche nach Lösungsansätzen stoßen Verantwortliche dann zwangsläufig auf die Automatisierung – und lehnen sie häufig ab.

Verkannt, verwehrt, verurteilt – Mehr als nur Technologie

Ursache ist mitunter gefährliches Halbwissen: Gefühlt ist Automatisierung nämlich nur eine technische Mode, für die Unternehmen unter Umständen respektable Summen in die Hand nehmen müssen. Aber: Automatisierung ist so viel mehr als das. Es hilft ein Vergleich mit IT-Security-Lösungen: Auch sie sind vermeintlich nur eine Technologie. Inzwischen ist Verantwortlichen jedoch klar, dass IT-Sicherheit kein Kostenfaktor, sondern eine Investition ist. Entsprechend profitieren Unternehmen auch von der Automatisierung langfristig. Beispielsweise beschleunigt Automatisierung das Transaktionsvolumen und steigert die Arbeitsgenauigkeit. Das alles senkt am Ende Zeit und damit Kosten.

Schnell kommt dann ein weiterer Vergleich in den Sinn: Die Zeit, als die Dampfmaschine die Manufaktur ersetzte. Einhergehen damit Zweifel und Misstrauen: Der künstlich intelligente Kollege ante portas zerstört doch nur die Arbeitsplätze. Doch auch wenn Automatisierung tatsächlich Routinearbeiten einspart und Arbeitsabläufe rationalisiert, schafft sie dadurch Kapazitäten der Mitarbeiter für umfangreichere Tätigkeiten. Eine Tatsache, die – zurück zum Fachkräftemangel – neue Perspektiven für Unternehmen schafft.

Deutlich wird, dass das tatsächliche Problem nicht allein an der Automatisierung liegt: Da es sich eben um mehr als einfach nur um eine technische Lösung für einen Unternehmensfachbereich handelt, müssen alle verantwortlichen Stakeholder abgeholt werden. Erklärt an einem Beispiel: CTOs, CFOs und CHROs ist bewusst, dass sie sich beispielsweise für neue Unternehmensstrategien an einen Tisch setzen sollten. Analog kann ein Unternehmensfachbereich allein weder die budgetäre Freigabe, die technische Implementierung, noch die Überzeugungsarbeit für Automatisierung stemmen.

Stress und schlechte Stimmung – Hilfe bei der Umsetzung

Anderen Unternehmern ist klar, dass sie ihr Unternehmen automatisieren möchten oder gar müssen. An dieser Stelle geht es nicht mehr um Kosten oder unzureichende Vorstellungen. Hier ist die reine Umsetzung das große Hindernis: welcher Prozess, welche Strategie, in welcher Reihenfolge? Schnell kommt Stress auf, das Projekt verliert an Priorität, im Zweifel passiert gar nichts. Allerdings steigt mit dieser Taktik das Zeitproblem, was wiederum das Motivationsproblem erhöht. Ein Teufelskreis.

Analogien können hier in einer Kfz-Werkstatt gefunden werden: Wer seine Sommerreifen oder das Öl selber wechseln kann, ist noch lange kein gelernter Mechaniker und hat in der Regel weder das professionelle Handwerkszeug noch die nötige Routine. Vor allem letztere ist entscheidend: Experten setzen Automatisierung nicht nur um, sie erkennen beteiligte Prozesse und helfen beteiligten Stakeholdern zu verstehen, warum diese angepasst werden müssen und vor allem, welcher Prozess sich am besten eignet, eine neue Technologie akzeptiert einzuführen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Außenstehende wissen, dass die super Lösung des einen Unternehmens noch lange nicht für das andere die richtige sein muss. Investitionen werden dadurch zielgerichteter. Gleichzeitig sehen Außenstehende, wie in vielen anderen Fällen auch, nicht durch die Unternehmensbrille und verlieren damit das Wesentliche nicht aus den Augen. Das kann wiederum einen wichtigen Unterschied machen, wenn Strategien im laufenden Prozess angepasst werden müssen.

Fazit

Klar sollte sein, dass nicht mehr allzu viel Zeit bleibt. Wenn Unternehmen weiter wettbewerbsfähig bleiben wollen, sollten sie über Automatisierung nicht nur nachdenken. Nichts zu tun, ist tatsächlich keine Option. Die Automatisierung vernichtet keine Arbeitsplätze und sie ist auch kein technischer Luxusposten. Wichtig ist daher, alle beteiligten Entscheidungsträger mit einzubeziehen. Schließlich helfen Profis dort, wo Zeit oder Unkenntnis den Umsetzungsschwung hemmen oder einzelne Prozesse angepasst werden müssen.

Klar sollte jedoch auch sein, zur Einführung von Automatisierung muss anfänglich deutlich definiert werden, welches Ziel verfolgt wird und vor allem, welches Problem eigentlich gelöst werden soll. Bei der Beurteilung der Prozesse darf nicht vergessen werden, dass sich Rahmenparameter ändern können und deswegen auch Prozesse unter Umständen angepasst werden müssen. Ziel ist immerhin nicht die Automatisierung als Selbstzweck, sondern als Kostenersparnis, Mitarbeiterentlastung oder Prozessoptimierung.

Veröffentlicht auf: https://www.digitalbusiness-cloud.de/automatisierung-von-prozessen-nicht-nur-teurer-schnick-schnack/

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